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Experten-Kolumne 07.01.2016 14:20:27

Markterwartung gegen Fedprognose

Kolumne

Nachdem der US-Leitzins tatsächlich angehoben wurde, müssen Anleger nun herausfinden, wie es künftig mit Zinserhöhungen weitergehen wird. Der Markt und das FOMC bieten hierfür zwei unterschiedliche Antworten.

Mit der Erhöhung der Fed Funds Rate (US-Leitzins) um 0,25% auf einen Bereich von 0,25% bis 0,5% ist die weltweite Finanzkrise für das FOMC (Federal Open Market Committee) endlich vorbei. Und angesichts der stabilen Reaktion des Marktes nach Amerikas erster Zinsanhebung seit fast 10 Jahren hat das FOMC gute Arbeit dabei geleistet, die Märkte auf das vorzubereiten, was sie erwartet.

Nachdem nun die erste Anhebung tatsächlich erfolgt ist, müssen Anleger herausfinden, wie es künftig mit Zinserhöhungen weitergehen wird? Überraschenderweise bieten der Markt und das FOMC hierfür zwei unterschiedliche Antworten. 

Auf der einen Seite impliziert die Rendite von 0,85% für den Fed Funds-Futures-Kontrakt im Dezember 2016 beim wichtigsten Leitzins einen Bereich zwischen 0,75% und 1%, der zwei Anhebungen um 25 Basispunkte zum Ende des nächsten Jahres entsprechen würde. Auf der anderen Seite erwartet das FOMC, dass die Fed Funds Rate Ende nächsten Jahres im Bereich von 1,25% bis 1,5% liegen wird, was vier Anhebungen um 25 Basispunkte entsprechen würde und einen halben Prozentpunkt über den Erwartungen des Marktes liegt. 

Bimodale Verteilung

Wer hat recht: der Markt oder das FOMC? Während erst die Zeit zeigen wird, wer Recht hat, bezeichnen Statistiker diese Erwartungen als eine bimodale Verteilung. 

Stellen Sie sich die normale, glockenförmige Wahrscheinlichkeitsverteilung vor, bei der das wahrscheinlichste Ergebnis in der Mitte liegt und die gleichermassen weniger wahrscheinlichen Ergebnisse links und rechts liegen. Eine bimodale Verteilung besteht einfach aus zwei glockenförmigen Verteilungen auf den linken und rechten Enden. 

FOMC-Prognose wahrscheinlicher

Beispiel: Der Markt platziert eine hohe Wahrscheinlichkeit der Fed Funds Rate bei 0,85% Ende nächsten Jahres, während das FOMC eine hohe Wahrscheinlichkeit bei 1,4% platziert. Dazwischen besteht eine geringe Wahrscheinlichkeit, dass sich die Fed Funds Rate im Bereich von 1% bis 1,25% bewegen wird. 

Bei PIMCO glauben wir, dass in Bezug auf 2016 eher das FOMC als der Markt Recht hat. Langfristig, d. h. in drei bis fünf Jahren, wird der Leitzins unserer Meinung nach jedoch nur bei durchschnittlich etwa 2,5% über einen Konjunkturzyklus liegen, als deutlich unter den vom FOMC prognostizierten 3,4%.

Andrew Bosomworth: Managing Director, Leiter des deutschen Portfoliomanagements bei PIMCO in München

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schliesst jegliche Regressansprüche aus.

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