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Ersatz für Fiat-Geld? 08.02.2020 22:17:00

Deutsche Bank: So könnte es für Bitcoin & Co. in den nächsten zehn Jahren weitergehen

Deutsche Bank: So könnte es für Bitcoin & Co. in den nächsten zehn Jahren weitergehen

Auch wenn das Jahr 2019 durch deutliche Erholungstendenzen am Kryptomarkt geprägt war: Wirklich Einzug in den Alltag haben Bitcoin & Co. auch im vergangenen Jahr noch nicht halten können. Deutschlands grösstes Finanzhaus glaubt aber, dass sich dies in den nächsten zehn Jahren deutlich ändern wird.

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• "Imagine 2030"-Report mit positivem Ausblick auf Kryptowährungen
• Mögliche Ablösung des Fiat-Systems bis 2030
• Zahlreiche Herausforderungen voraus

Jim Reid, Analyst der Deutschen Bank, hat in einer Studie mit dem Titel "Imagine 2030" einen durchaus überraschenden Ausblick auf die Entwicklung von Kryptowährungen wie Bitcoin in der kommenden Dekade gegeben.

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Fiat-System vor dem Aus?

Der Experte verwies in seinem Report darauf, dass Kryptowährungen das etablierte Fiat-System bereits in den vergangenen Jahren vor grosse Herausforderungen gestellt haben. In rund zehn Jahren - bis 2030 - haben digitale Coins seiner Einschätzung nach das Potenzial, für eine Wachablösung an der Spitze zu sorgen und das derzeit bestehende Finanzsystem zu überholen. Bitcoin, Ethereum, Ripple & Co. könnten Fiatwährungen ersetzen, so Reid.

Dabei verwies der Experte insbesondere darauf, dass die Nachfrage nach ematerialisierten Zahlungsmitteln und Anonymität immer mehr Menschen in Richtung Kryptowährungen führen werde. Reid hob die Inflation und den Anstieg des Goldpreises seit den 1970er Jahren nach dem Ende des goldgedeckten Währungssystems hervor.

"Kryptowährungen waren bislang eher eine Addition als ein Ersatz für das globale Geldsystem", so Reid im Rahmen der Studie weiter. Trotz ihrer bekannten Vorteile wie Geschwindigkeit, minimale Transaktionsgebühren, einfache Lagerung und Relevanz im digitalen Zeitalter hätten es digitale Währungen bislang nicht geschafft, sich als Zahlungsmittel zu etablieren. "Das könnte sich mit Blick auf die Zukunft aber ändern", so der Deutsche Bank-Stratege.

"Dass das gegenwärtige Fiat-System so lange überlebt hat, erforderte eine zufällige Reihe globaler Kräfte über Jahrzehnte hinweg, die erhebliche natürliche, kompensierende, disinflationäre Kräfte geschaffen haben", schreibt der Stratege in seinem Bericht.

Kryptosystem muss noch Herausforderungen meistern

Zuvor stünden digitalen Assets aber noch Hürden bevor, die es zu überwinden gelte. Zunächst müssten sie in den Augen von Regierungen und Aufsichtsbehörden einen legitimen Status erreichen. Dies bringe Preisstabilität mit sich und sorge zudem für globale Reichweite auf dem Zahlungsmarkt. Tatsächlich gehört das Thema Volatilität für viele Verbraucher - aber auch mögliche institutionelle Investoren - zu den Hauptgründen, weshalb sie Währungen wie Bitcoin skeptisch gegenüberstehen.

Um für Reichweite zu sorgen, müssten Dienstleister wie Apple Pay und Google Pay sowie Kreditkartenanbieter wie Visa und MasterCard oder Händler wie Amazon und Walmart ins Boot geholt werden. Könnten diese Hürden aber überwunden werden, sei die Zukunft des Fiat-Systems gefährdet, glaubt Reid. Zeitgleich gingen damit allerdings neue Herausforderungen einher, wenn Kryptowährungen im Mainstream ankommen. Der Deutsche Bank-Experte nennt in seinem Bericht unter anderem die Abhängigkeit von Elektrizität, Cyberangriffe und einen digitalen Krieg als potenzielle Bedrohungen für ein Finanzsystem, das auf Kryptowährungen basiere. In diesem Fall könne "die Grenze zwischen Kryptowährungen, Finanzinstituten sowie öffentlichem und privatem Sektor verschwimmen", warnt der Experte.

Krypto bedeutet nicht zwangsläufig Bitcoin

Bei einem möglichen Aufstieg von Digitalwährungen sieht Reid aber nicht unbedingt die aktuell größte Kryptowährung, Bitcoin, an der Spitze. "Wenn wir auf das kommende Jahrzehnt blicken, wäre es nicht verwunderlich, wenn unerwartet eine neue und gängige Kryptowährung entstehen würde", betont er.

Redaktion finanzen.ch

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